RICHTIG MÜLL TRENNEN - ÖSTERREICH
Vor der Abfalltrennung steht die Vermeidung von Abfällen, also schon beim Kauf entscheidet man selbst über zusätzliche Müllmengen. Besonders kleine Folien aus Plastik sind witterungsbedingter Verfrachtung stark ausgeliefert und gelangen oft auf diesem Weg ungewollt in die Umwelt.
Durch das richtige Müll trennen und Verwendung von Trennsystemen (Abfallbehälter mit getrennten Kammern) kann die weitere Aufbereitung, das Recycling und die Verwertung ressourcenschonender realisiert werden. Dennoch ist eine weitere Abfallbehandlung durch mechanische Sortierung, aber in einigen Fällen auch mittels Handsortierung notwendig, um bestmöglich sortenreine Fraktionen zu erhalten. (z.B. bei Kunststoffenabfällen ugs. Plastikmüll).
Es gibt noch zahlreiche weitere Gründe, warum wir einen bewussten Umgang mit Abfällen leben sollten und ich möchte mit meinem Artikel dazu beitragen, dass richtige Mülltrennung einfacher verstanden wird.

Schlau sein und richtig Müll trennen, spart Ressourcen!

Siedlungsabfälle aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen im Jahr 2017
(Abfallaufkommen Statusbericht 2019 Umweltbundesamt)
Wachsende Abfallmengen in Österreich erfordern richtige Mülltrennung
Das jährliche Abfallaufkommen in Österreich liegt bei über 60 Millionen Tonnen und das Wachstum hat im Zeitraum von 2009 bis 2017 rund 18% betragen. Die Abfallmengen werden voraussichtlich weiter anwachsen, weil der Großteil durch das Bauwesen verursacht wird und der Trend zu mehr Verpackungen beständig ist. In österreichischen Haushalten und ähnlichen Einrichtungen (z.B. Hotels, Einkaufszentren, Bürogebäuden, usw.) entstehen jährlich rund 4,32 Mio. t Siedlungsabfälle. In diesen Abfällen sind die Mengen getrennt nach Restmüll, Sperrmüll, Problemstoffen, Elektroschrott, Wertstoffen (auch Verpackungen) und Bioabfällen enthalten. Weil in Abfällen auch sehr viele Wertstoffe1 stecken, ist es sinnvoll durch richtige Mülltrennung die Rückgewinnung von Rohstoffen so einfach wie möglich zu gestalten und damit Ressourcen einzusparen.
Mülltrennung nach Abfallfraktion
Bevor ich auf die jeweiligen Abfallfraktionen eingehe, gehört erwähnt, dass die Entsorgung von Abfällen immer Kosten verursacht - auch bei Verpackungen. Entsorgungskosten setzten sich aus Personalkosten, Gebindeeinsatz, Logistikanteil sowie Aufwände für die Verwertung (inkl. Lagerung) zusammen und werden unterschiedlich finanziert. Kosten für die Restmüll- und Problemstoffentsorgung werden mittels Kommunalabgabe abgegolten, hingegen die Wertstoffentsorgung Großteils durch Lizenzentgelte (im Kaufpreis inkludiert) ausgeglichen wird.
Wirtschaftliche Aspekte und unterschiedliche Richtlinien in Österreich, angepasst auf die regionale Infrastruktur, beeinflussen die Mülltrennung.
Altglas / Verpackungen aus Glas



Verschlüsse aus Kunststoff oder Metall extra sammeln macht Sinn
Glas hat ist nicht gleich Glas, da die Zusammensetzung bzw. Inhaltsstoffe variieren können - damit das Recycling bestmöglich funktioniert, soll nur Verpackungsglas in die Altglas Sammlung. Verschlüsse aus Kunststoff oder Metall stellen beim Glasrecycling kein großes Problem dar, sind aber in der Kunststoff- oder Metallsammlung besser aufgehoben. Viel wichtiger ist die getrennte Sammlung von Weiß- und Buntglas, da eine farbige Flasche bereits rund 500 kg verfärben können. Bei farbigem Glas hat eine Verunreinigung durch Weißglas nicht so gravierende Auswirkungen, dennoch sollte auch bei diesem Abfall richtig getrennt werden.
Kunststoff- / Plastik- / Leichtverpackungen



Nicht alles Plastik gehört in den Behälter für Kunststoff- oder Leichtverpackungen
Kunststoff- und Leichtverpackungen bestehen mitunter aus Materialverbindungen, die im Recycling nicht mehr aufgearbeitet werden können und deswegen direkt in den Restmüll dürfen. In ländlichen Bereichen werden Verpackungen fast zur Gänze im Gelben Sack / Gelben Tonne gesammelt, da die nachträgliche Aufbereitung durch das geringere Aufkommen einfacher ist. Besonders für die Trennung und Sammlung von Kunststoffen gibt es sehr umfangreiche Richtlinien - diese sind für den privaten Endverbraucher bei der Mülltrennung weniger ausschlaggebend.
Detaillierte Informationen zum Thema Styropor, Styrodur, EPS- und XPS-Platten finden sie hier.
Kleinmetalle / Metallverpackungen



Verschlüsse aus Kunststoff oder Metall extra sammeln macht Sinn
Die Trennvorgaben sind bei Metallen nicht ganz so komplex, da die Verarbeitung einfacher ist und der Großteil der entsorgten Metalle einen höheren wirtschaftlichen Wert darstellen. Bevor Metallabfälle recycelt werden, erfolgt das Trennen von Eisen- und Nichteisenmetallen durch magnetische Sortierung. Anschließend werden diese Abfälle getrennt eingeschmolzen und als Sekundärrohstoff eingesetzt. Das spart Energie und schont somit die Umwelt.
Biomüll / Biogene Abfälle



Knochen brauchen sehr lange zum Verrotten
Biomüll, gesammelt in der Tonne der Haushaltsentsorgung wird in einer Kompostierungsanlage aufgearbeitet und das sollte man hinsichtlich Biosackerl berücksichtigen. Bioplastik2 benötigt für die Zersetzung sehr konkrete Voraussetzungen – da nicht an jeder Stelle einer Rotte diese Voraussetzungen gewährleistet werden können, soll dieses Material derzeit nur im Eigenkompost eingebracht werden. Knochen brauchen viel zu lange zum Verrotten und sind deswegen nicht für den Biomüll sondern für die Restmüll-Tonne. Leider landen noch zu viele Kunststoffe in der braunen Tonne, welche mit dem Kompost wieder in die Umwelt gelangen.
Altpapier / Kartonagen



Tiefkühlkarton (beschichtet, hell) in den Restmüll
Hygienepapiere wie Taschentücher, Küchenpapier oder Kosmetiktücher bestehen aus kurzen Fasern, die stofflich nicht recycelt werden können. Auch aus hygienischen Gründen sind diese Papiere in der Tonne für Restmüll besser aufgehoben.
Problemstoffe (ugs. Sondermüll)



Batterien keinesfalls in Alufolie einwickeln
zusätzliche Kurzschlussgefahr!
Problemstoffe werden in den Altstoffsammelzentren (ASZ) buw. Problemstoffsammelstelle von fachkundigem Personal sortiert.
Sperrmüll



Dieser Karton ist zu sperrig für den Altpapierbehälter
Sperrmüll unbedingt zum Altsotffsammelzentrum oder Mistplatz bringen, um die vorhandenen Wertstoffe bestmöglich aussortieren zu können.
Gemischte Siedlungsabfälle (ugs. Restmüll)



Ein Beispiel welche Gegenstände NICHT in den Restmüll gehören
Nicht alle Müllsammelfahrzeuge fahren mit dem Restmüll direkt zur Müllverbrennungsanlage (MVA), darum bitte vor dem Entsorgen überlegen, ob der jeweilige Abfall eine unmittelbare Gefahrenquelle für Mensch und Umwelt darstellt. Stellen sie sich vor, daß sie von einer Nadel gestochen werden, welche unbedacht im Restmüll gelandet ist...
Weitere Links zur Abfallsammlung in Wien, Niederösterreich und Burgenland
Was bedeutet...